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Was ein Chef macht


Ich coache derzeit einen Klienten, der im Mai in seiner Firma zum Geschäftsführer aufsteigt. Onboarding nennt man so eine Begleitung in der Fachsprache. Die Aufgabenstellung ist, eine Agenda für die ersten 100 Tage in der neuen Rolle zu erarbeiten. Die gingen ja bei Trump ordentlich in die Hose - ähnliches muss vermieden werden. Denn die erste Zeit als Chef sind nicht nur eine Herausforderung sondern vor allem auch eine Riesenchance. Die Augen sind auf einen gerichtet, und man kann - endlich! - seine Themen verfolgen, einen ersten Eindruck bei Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern hinterlassen und sich, fast wie in einer neuen Beziehung, ein wenig neu erfinden.

Was also tun, welche Akzente setzen, wie sich präsentieren, und wie überhaupt führen? Dabei ist es erst einmal wichtig, sich die Job Description genau durchzulesen. Gibt es nicht? Richtig, so etwas gibt es für den Chef meistens nicht. Es gibt aber eine allgemein gültige „Job Description des CEO“, und die sollte jede Führungskraft drauf haben, auch wenn sie noch nicht CEO ist. Hier ist sie.

Der CEO hat vier einfache Aufgaben:

1. Die richtigen Menschen an die richtige Stelle setzen

2. Die Strategie des Unternehmens bestimmen

3. Das Geld in die richtigen Bahnen leiten

4. Die Unternehmenskultur bestimmen

Das war’s schon. Simpel, nicht? In der Tat, wenn man der richtige Typ ist, gar nicht so schwer. Aber man muss überhaupt erstmal wissen, dass das die Aufgaben sind! Die meisten Chefs tun das nämlich nicht. Und wer hat sie nicht schon gehabt, die Vorgesetzten, denen man diese kleine Liste gerne mal gezeigt hätte. Das Bemerkenswerteste in meinen Augen: Der Chef arbeitet nicht mehr selbst im Tagesgeschäft mit. Er sucht sich die richtigen Leute, die das tun, legt die Richtung fest, gibt ihnen das Geld, das Unternehmen in diese Richtung zu entwickeln und sorgt ansonsten für etwas, das den Laden zusammenhält, für den Kitt zwischen den Ziegeln, für etwas, woran sich die Mitarbeiter (und vielleicht auch Kunden, Lieferanten und alle sonstigen Stakeholder) „festhalten“ können. Gerade diese Unternehmenskultur wird ja oft belächelt in Managerkreisen. Das ist so soft und klingt nach Personalabteilung und lästigen Mitarbeitergesprächen. Umso wichtiger, einmal ganz klar zu sagen, dass die Unternehmenskultur ohne Zweifel einer der vier Aufgaben der höchsten Führungskraft im Unternehmen ist.

Und was gute Führung eigentlich ist, das kommt dann beim nächsten Mal.

#FührungundManagement

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